2003 Erfolgsstrategien und Beispiele von touristischen Nischenprodukten in Südtirol

Newsletter vom 15.12.03

TMC Bruneck – Die zweite TMC-Veranstaltung im Ragenhaus von Bruneck fand wieder großen Anklang. Den Schwerpunkt bildete diesmal die verstärkte Marktpositionierung durch Nischenprodukte im Tourismus. Darunter versteht man die regionale aber auch weltweite Vermarktung eines regionalen Produktes mit einer klar definierten Zielgruppe.

Klaus Schmidt, HGV-Unternehmensberatung Bozen, nahm als erster Stellung zum Thema: “In einem Markt, der immer komplexer und schneller wird, ist die Spezialisierung des Produktes von großer Bedeutung.“ Den Weg zu einem Nischenprodukt bestimmen laut Schmidt zwei Faktoren: Zum einen ist der Standort ausschlaggebend, zum anderen auch die Vorlieben und Hobbies eines Unternehmers. Die nächsten drei Referenten berichteten über konkrete Beispiele und Erfahrungen mit dem Angebot “Nischenprodukt“.

Maria Rosa Wenter, Besitzerin des Hotels Bad Schörgau in Sarntal und Hotelierin aus Leidenschaft schwört auf Latschen, welche sich im Hotelbereich, im Restaurantbereich sowie in ihrem “Badel“ einsetzen lassen. Auch im ladinischen Gadertal beschäftigt man sich intensiv mit Nischenprodukten.

Manfred Canins, Tourimsusverband Alta Badia, nimmt dazu Stellung und erklärt uns, welche Produkte sich im Gadertal bewähren. Besonders beliebt bei den Touristen, seien laut Canins, ladinische Kochkurse, Aufenthalte beim Bauern und Veranstaltungen wie z.B. La storia del latte. Als Renner bezeichnet Canins den erst kürzlich in Schwung gekommenen Wallfahrtstourisms. “Wochenendreisen nach Abtei, zum Geburstort von Pater Josef Freinademetz sind schon für nächstes Jahr geplant“, so Canins.

Anton Gummer, vom Hotel Zirm in Obereggen, ist seit zwei Jahren Mitglied bei der Hotelkette Allergie Alpin. Diese Hotelkooperation, hat sich zum Ziel gesetzt, Allergiker die Chance zu geben einen normalen, erholsamen Urlaub zu verbringen. Kennzeichnend für Allergie Alpin Hotels sind z.B. Raucherfreie Zonen, Arzt vor Ort, Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, allergiefreie Duschgels, usw.

Der letzte Referent des Abends, Herr Klaus Weiermair von der Universität Innsbruck sieht in den Ostmärkten, vor allem im asiatischen Raum, die Gäste der Zukunft. Dazu zählt man mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, deshalb ist der Absatz von Nischenprodukten in dieser Region von großer Wichtigkeit. “Inzwischen sind unsere Märkte völlig ausgereift“, so Weiermair. Stellt sich also die Frage: “Welche Kriterien sind zu berücksichtigen, um ein neues Produkt abzusetzen?“ Die wichtigsten Kriterien, laut Weiermair sind: Die Überalterung der Bevölkerung, individuelle Ideen, Wegfall der Mittelschicht und die Aufsteigende Bedeutung Asiens.

Alle gemeinsam sehen einen großen Erfolg durch den Absatz von attraktiven, regionalen als auch internationalen Nischenprodukten. Das anschließende Buffet, organisiert vom HGJ, sorgte, nach einer heißen Diskussionsrunde, für die entsprechende Abkühlung.