Südtirol und die neue Landliebe der Gäste – was können wir von der neuen Sehnsucht unserer Gäste nach dem einfachen Leben lernen?

Mit diesem Thema befassten sich am Montag, den 7. April, im Raiffeisen Forum Bruneck die drei Referenten Josef Gamper, Inhaber der Taser Familienalm in Schenna, Alexandra Mair von der SMG Bozen und Oswald Stimpfl, Reisebuchautor und Hobbyfotograf aus Jenesien. „Keine Scheinwelt – so authentisch wie möglich“, so beschrieb Herr Gamper die Tourismusdestination Südtirol und die Möglichkeiten den Gästen Natur und einfaches Leben so nah wie möglich zu bringen.

Auch Frau Alexandra Mair betonte diesen Aspekt. Südtirol bietet wichtige Kernkompetenzen, die das Land so besonders machen und unter allen alpinen Reisezielen hervorheben: Menschen, Landschaft, einheimische Produkte, alpine Kompetenz, Alltagskultur, Architektur und Nachhaltigkeit. Es geht aber nicht darum, diese Attribute durch Marketingstrategien gestressten urbanen Menschen besonders schmackhaft zu machen, sondern vielmehr darum, Südtirol und  seine Bewohner ihre eigenen Geschichten erzählen zu lassen (www.wasunsbewegt.com). Durch branchenübergreifende Projekte wie „Culturonda“ oder „goinggreen“ wird zusätzlich versucht, die Einzigartigkeit der einzelnen Regionen und die hohe Qualität der Produkte besonders hervorzuheben, deren Originalität und Einfachheit  zu kommunizieren und zu erhalten, nach dem Motto: „Wer gute Geschichten erzählt, kann sicher sein, dass sie weitererzählt werden!“

Gute Geschichten zu erzählen hatte auch Herr Josef Gamper, der den 1906 von seinem Großvater erworbenen Bauernhof nicht nur zu einer Familienalm ausgebaut, sondern diese durch eigene Produkte, natürliche Ausstattung und die abgeschiedene Lage zu einem Ruhepol für seine Gäste gemacht hat. Als Luxusgüter der Zukunft bezeichnete er Zeit, Ruhe, Raum und Aufmerksamkeit. Vision der Familie Taser ist es, diese neuen und äußerst modernen Luxusgüter  bereitzustellen und gemeinsam mit den Gästen, vorwiegend Familien, unvergessliche Augenblicke zu erleben.

Herr Oswald Stimpfl hingegen warnte vor „Etikettenschwindel“ , insbesondere durch Idealisierung des Landlebens. Mit der Formel „Landliebe, Landlust, Landfrust“ beschrieb er die entstehende Diskrepanz zwischen Stadtwirklichkeit und Landtraum. Als Hobbyfotograf und Reisebuchautor hat er sich eingehend mit dieser Thematik auseinandersetzen und Eindrücke sammeln können.

Über den TMC wurde auch diesmal live via Twitter (#TMCbz) aus dem Raiffeisen Forum in Bruneck durch die Firma SiMedia berichtet. Nachzulesen ist das Ganze auf http://www.twitterwall.it/de/events/tmc.aspx.

Die nächste Veranstaltung des TMC findet am 12. Mai 2014 im Raiffeisen Forum Bruneck statt und befasst sich mit dem Thema „Share economy: teilen statt kaufen“.  Hierzu werden zwei namhafte internationale Referenten über die Bedeutung und Chancen des Teilens für den Tourismus im Alpenraum berichten. Programmdetails finden sich unter http://tmc.suedtirol.org/programm/
Foto v.l.n.r:  Hugo Götsch (unibz), Michael Ralle (unibz), Josef Gamper (Taser Familienalm – Schenna), Alexandra Mair (SMG – Bozen), Oswald Stimpfl (Reisebuchautor – Bozen), Oswin Maurer (unibz), Gerhard Seferi (unibz).