Die vierte Veranstaltung des Tourismus Management Club der Freien Universität Bozen fand Montag im Raiffeisen Forum Bruneck statt. „Sporttourismus und Lebensraum alpine Region“ war das Thema der Vorträge von Herrn Christian Schnöller, Geschäftsführer der AREA 47, und Herrn Martin Schnitzer, Senior Scientist am Institut für Sportwissenschaften der Universität Innsbruck.
Die Area 47 wurde im Jahre 2010 am Eingang zum Ötztal eröffnet. Es handelt sich hierbei um den größten Outdoorpark Europas, mit 9,5 Hektar Gesamtfläche. Das Konzept der Area 47 lautet: „Alles in eine Location“, wobei durch Cross-Marketing erzielte Synergieeffekt eine wichtige Rolle spielen. Neben 35 Trendsportarten werden drei unterschiedliche Unterkunftsarten durch angeboten, ergänzt durch zwei von Area 47 selbst geführten Restaurants und einem Cafe.
„Alles probieren, was möglich ist“ in den Sportbereichen Outdoor, Climbing und Freeride, ist das Credo der Area 47. Zusätzlich verfügt der Park über einen 20000 m2 großen See mit unterschiedlichen Aktivitätsangeboten und über eine Moto-Cross Halle.
Für Christian Schnöller ist die Online-Arbeit über Social Media entscheidend für den Geschäftserfolg. Insgesamt baut das Marketing auf drei unterschiedlichen Säulen auf: Online-Marketing (Kampagnen), Wirtschaftskooperationen (mit GoPro, Red Bull, Stiegl Bier, Rauch) und PR-Arbeit (über „stories“ für TV, Blogger, Journalisten, etc.).
Martin Schnitzer stellte anhand von Beispielen aus dem Sport- und Erlebnistourismus eine anschauliche Verbindung zwischen neuen Produkten im Tourismus und dem möglichen Nutzen für die lokale Bevölkerung her. Er präsentierte vier Beispiele, die, basierend auf Ergebnissen von Befragungen, den Mehrwert für Einheimische dokumentieren:
– die Neu-Positionierung von Bergbahnen im Sommertourismus und das damit verbundene Qualitätssiegel der besten österreichischen Sommer-Bergbahnen;
– „Crankworx“, ein großer Mountainbike-Event und gleichzeitig Teil einer vierteiligen Welttour, der vor allem für Einheimische eine zusätzliche Attraktion schafft und hilft, das Image der Region Innsbruck aufzuwerten;
– Area 47 und die zugrundeliegenden Motive der Besucher, die Spaß, Aktion, Adrenalin, Erlebnis und Abenteuer suchen;
– das Freizeitticket-Tirol und dessen Effekt auf die Nutzung touristischer Infrastrukturen durch Einheimische. Mittlerweile nutzen fast 60.000 Tiroler dieses Ticket und sind dadurch eine wichtige Nutzergruppe von Produkten und Dienstleistungen, die ursprünglich für Touristen geschaffen worden sind.
FOTO 04.03.2019 (v.l.n.r.): Prof. Dr. Oswin Maurer (Dekan, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, unibz), Marika Dorigo (TMC), Martin Schnitzer (Senior Scientist, Universität Innsbruck), Christian Schnöller (Geschäftsführer AREA 47), Diletta Formichi (TMC)