Die New Generation und ihr Gespür für Schnee

Bruneck, 15.November 2010.
Das interessante Thema “Südtirols Jugend und ihre Einstellung zum Schnee“ zu dem die drei geladenen Experten Manuela Pedevilla, Absolventin der FUB, Dominik Holzer, persönlicher Referent von Landesrat Hans Berger und Andrea Del Frari, Direktor Skirama Kronplatz geladen waren, stieß auf reges Publikumsinteresse. Insgesamt kamen mehr als 130 Personen zu dieser Veranstaltung.

Manuela Pedevilla präsentierte Ergebnisse aus ihrer Abschlussarbeit und gab aufschlussreiche Einblicke in das Thema Jugend und technischer Schnee. Ihrer Meinung nach ist technischer Schnee eine Voraussetzung für Wintersportaktivitäten in Südtirol, auch wenn dies nicht oft thematisiert wird. Ihrer Umfrage nach, in der Südtirols 14-24 Jährige zum Thema technischer Schnee befragt wurden, hat technischer Schnee mehrere Vorteile, wie z.B. den Beitrag zum Tourismus, den Ausgleich des Schneemangels und die Verlängerung der Saison, aber auch Nachteile, wie den hohen Wasser- und Stromverbrauch bzw. die Schädigung der Umwelt.

Sie unterstrich jedoch, dass die meisten Südtiroler Jugendlichen eine eher positive Einstellung zum technischen Schnee haben und diesen mit Attributen wie wertvoll und vorteilhaft verbinden. Pedevilla schlägt eine Imageverbesserung durch Ökozertifizierung oder die Motivation der Jugend, z.B. durch ausdruckstarke Bilder oder außergewöhnliche Schneeerlebnisse, vor. Technischer Schnee sei ihrer Meinung nach zu einem Lifestyleattribut geworden, auf das man nicht verzichten kann. Technischer Schnee wird auch in Zukunft benutzt und akzeptiert werden.

Dominik Holzer eröffnete seinen Vortrag mit der Prognose, dass heute im Wintersport Nachwuchssorgen herrschen, jedoch ein großes Potential von möglichen Wintersportlern noch nicht genutzt wird. Holzer definierte, wer heutzutage zur Jugend zählt. Für Südtiroler geht die Jugend bis zum 25. Lebensjahr, er betonte jedoch auch, dass die Interpretation des Begriffes “Jugend“ vom jeweiligen Alter der/des Befragten abhänge.
Weiters führte er aus, dass der Wintersport mittlerweile Konkurrenz bekommen hätte, durch den Fernseher, Computer, aber auch durch eine Fülle anderer Sportarten. Einer der wichtigsten Gründe, warum Jugendliche Wintersport weniger ausüben, sind Holzers Meinung nach die hohen Kosten. Er ist jedoch davon überzeugt, dass dafür Lösungsstrategien gefunden werden können.

Andrea Del Frari betonte, dass technischer Schnee bzw. das Marktsegment Jugend ein großes Potential für den Wintersport darstellen. Er hob jedoch hervor, dass sowohl Eltern als auch Schulen Jugendliche zum Wintersport motivieren müssen, z.B. durch Schulskiwochen oder das Projekt Skifahren und Sicherheit als Wahlfach an Volksschulen. Im Gegensatz zu Holzer ist er der Meinung, dass die Skipässe und Anlagen durchaus erschwinglich sind und er präsentierte Imageverbesserungsmaßnahmen anhand mehrerer Beispiele, wie dem Kids Safety Park, dem Snowpark und den Kinderrestaurants am Kronplatz.
Del Frari unterstrich, dass die heutige Jugend die “New Generation“ sei und Wintersportanbieter auf dem richtigen Weg seien, diese bestmöglich zu unterstützen.
In der anschließenden Diskussion ging es hauptsächlich um die Frage, wie man den Begriff “technischer Schnee“ am besten vermitteln kann.