Die Skistars und der Wintertourismus

Zur Skisafari nach Südtirol

v.l: Helmuth Schmalzl, Zoe Paulix, Thomas Widmann, Lisa Schürmann, Erwin StrickerVon der Einstiegsdroge “Skihalle“, den neuen Begehrlichkeiten im Wintersport und der Wertschöpfung des Tourismus in Südtirol: über Wintersport und Tourismusvisionen diskutierten beim gestrigen TMC-Abend in Bruneck die Ex-Skirennläufer Helmuth Schmalzl (heute FIS-Sicherheitsverantwortlicher) und Erwin Stricker (Unternehmer) sowie Touristik-Landesrat Thomas Widmann.

“In der Politik möchten wir den idealen Rahmen schaffen, damit der Tourist schnell zu uns nach Südtirol gelangen und dann das Auto stehen lassen kann – Skisafaris sind das Ziel.“ Im Tourismus ist die Erreichbarkeit ausschlaggebend. Mit dem Flughafen in Bozen, dem geplanten Brenner-Basis-Tunnel und dem ebenfalls geplanten “Pustertalerbahnl“ will man ideale Verbindungen vom Urlaubsort zu den Skigebieten schaffen. Dass man dabei die Konkurrenz nicht fürchten müsse, zeigte Thomas Widmann anhand von Zahlen: “86% unserer Pisten können künstlich beschneit werden, fast alle Skigebiete liegen über 1.500m, und wenn man bedenkt, dass in Kitzbühl der Ausgangsort auf 650m liegt, ist dies ein klarer Wettbewerbsvorteil.“
Die Touristen von heute verlangen ein “rundes“, facettenreiches Angebot für alle.
“Doch eines ist wichtig“, meint Widmann, “dass wir das, was wir tun, gut machen.“

 “Wir sollten uns fragen, wohin wir in Zukunft gehen wollen, wie viele Touristen unser Land verträgt und wie wir die Besitzverhältnisse regeln wollen“ meinet gestern Abend Helmuth Schmalzl.
Schmalzl sieht nur dann eine Zukunft für den Wintertourismus, wenn man sich den eigenen Vorteilen und Qualitäten bewusst wird. Schließlich wolle man nicht so enden wie die Skihochburgen in den USA (Aspen, Beaver Creak), in denen die Mitarbeiter es sich nicht mehr leisten können, in den Tourismusorten zu wohnen und täglich 30km anfahren müssten zur Arbeit: “Ich möchte es mir auch künftig leisten können, in Gröden zu wohnen.“

“Neue Wege muss man leidenschaftlich begehen, was auch Leiden beinhaltet, wie es die “Leidenschaft“ schon ausdrückt“, bestätigt Erwin Stricker. Als ehemaliger Nationalrennläufer führte er den Skiverleih in Südtirol in einer Dimension ein, die er zuvor in den USA gesehen hatte.
 “Fürchten müssen wir uns vor niemandem, weil wir ein sensationelles Produkt haben, den Schnee“ erklärt Erwin Stricker.
Trotzdem gibt Stricker zwei konkrete Ansätze, um den Tourismus zu verstärken:
zum einen sollte der Eventtourismus mehr gefördert werden, zum anderen sollte ein größeres Frauenangebot erarbeitet werden. Laut einer Statistik sind nämlich zwei drittel aller Skifahrer Männer.

Wir laden Sie ganz herzlich zur nächsten TMC – Veranstaltung am 21. April 2008 im Raiffeisenforum ein, die sich mit dem Thema “Öffentlichkeitsarbeit und Tourismus – Public Relation für Tourismusdestinationen aus der Perspektive eines Journalisten“ beschäftigt.