Durch Kooperationen Vorteile in den Tourismusorganisationen schaffen – Wie gehen wir mit dem Überangebot im Tourismus um?

Referent Thomas Bieger.jpgUnter dem Motto “Wie vermarkten sich erfolgreiche Tourismusdestinationen und Gastbetriebe weltweit?” stand die jüngste Veranstaltung des Tourismus Management Clubs (TMC) in der “Alten Turnhalle“ von Bruneck. Dazu referierte Thomas Bieger von der Universität St.Gallen.

Hotelbetriebe wie Tourismusdestinationen sind mit der weltweiten Vermarktung ihres Angebotes teils aus finanziellen, personellen und teils mangelndem Know-how oft überfordert. “Wir brauchen neue Geschäftsmodelle“, erklärte gestern Abend Thomas Bieger. “Schließlich müssen Unternehmen international vergleichbar sein. Kooperationen helfen weltweit zu wachsen und mit der Konkurrenz mitzuhalten.

Pubblikum.JPGGroße kooperative Tourismusorganisationen wie Skistar und Intrawest haben den Weg zum großen Erfolg vorgezeichnet.“ Merkmale dieser Unternehmer sind eine knallharte Verkaufsorientierung und eine konsolidierende Tourismusindustrie. Unter Konsolidierung versteht man die gesättigten Märkte, austauschbaren Produkte, die reine Preis-Leistungsentscheidung und die ständige Vergrößerung der Unternehmen durch Übernahme und Aufnahme neuer Mitglieder.

“Wir dürfen und können nicht mehr warten, bis der Kunde von selbst kommt!“ verdeutlichte Thomas Bieger. Verkaufskooperationen mit internationalen Hotelketten, Messepräsenz und starke Werbung sind heutzutage unumgänglich.

Eine Studie an der Universität St. Gallen hat ergeben, dass sich Kunden nur wenige Marken merken können. Große Firmen mit großer Marktmacht sind hierbei die Gewinner. Wer nicht unter den ersten 2-3 Markennennungen liegt, hat schon verloren.

Referent Thomas Bieger & Moderator Werner Waldboth1.JPGLöhne und Kosten steigen während die Nachfrage sinkt, und auch die Trends im Reiseverhalten ändern sich ständig; deshalb hat ein Klein- und Mittelbetrieb ohne Differenzierung in der Zukunft keine Chance mehr an der Seite vieler Großunternehmen zu überleben. Derzeit verzeichnen zum Beispiel die Luxushotels (4-5 Sterne Hotels) ein starke Zunahme bei den Übernachtungen.

Referent Bieger zeigte auf, wie sich die Reisemotive in den letzten Jahren gewandelt haben. “Wir reisen heute nicht mehr um irgendwo anzukommen, wir reisen um aus der gewohnten Umgebung herauszukommen“.
Dieses Push-Konzept führt dazu dass international vergleichbare Unternehmen individuelle Zielgruppen ansprechen müssen. Dabei stellt sich die Frage: “Für welchen Kunden schafft man welchen Nutzen?“ Dabei gilt es durch integrierte Dienstleistungen und eine komplette Angebotskette eine höchstmögliche Kundenzufriedenheit zu schaffen.

Die gestrige Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit den Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) statt. Sie wurde unterstützt von der Stiftung Südtiroler Sparkasse, der Sparkasse Bruneck, der Pustertaler Zeitung, der Firma Radio Holiday, der Firma Papyrex, der Firma Getränke Haidacher, der Firma Mila und der Firma Mediagraf sowie der Gemeinde Bruneck.

Das Presse-Team
Studierende des Laureatsstudienganges Tourismusmanagement

Wir weisen darauf hin, dass die nächste Veranstaltung des TMC am Montag, 3. April 2006 in der alten Turnhalle von Bruneck stattfinden wird. Thema des Abends “TUI – vom Stahlkonzern zum größten Touroperator der Welt – Eine Erfolgsstory mit Zukunft?“ Als Referent ist Herr Thies Rheinsberg, Direktor der Konzernentwicklung TUI-AG, Hannover geladen. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Europäischen Akademie Bozen (Eurac).