Korreliert gute Hotelarchitekur mit hoher Wertschöpfung?

“Macht Architektur Gäste?“
Die vier Komponenten Ästhetik, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Service sind die Module des Erfolges.

Die gestrige TMC-Abendveranstaltung im Brunecker Raiffeisenforum hat das Thema “Korreliert gute Hotelarchitektur mit hoher Wertschöpfung“ aufgegriffen. Die rund 100 Interessenten, unter ihnen zahlreiche Architekten, verfolgten die Vorträge der zwei Referenten Bibiane Hromas, (Plattform für Architektur und Service Design, Wien) und Otmar Michaeler (Falkensteiner & Michaeler Tourism Group, Vahrn) mit regem Interesse,

welches sich vor allem in der anschließenden Podiumsdiskussion widerspiegelte.

“Eine Investition in besondere Architektur wirkt sich unweigerlich auf das Preisniveau aus“, so Michaeler. Gleichzeit werden neue zahlungskräftige, anspruchsvolle und designaffine Marktsegmente eröffnet. Gute Architektur wirkt sich unmittelbar auf die Urlaubsentscheidung des Gastes aus. Michaeler verweist dabei auf den “must know-must seen“-Faktor, sowie auf den PR-Effekt durch die Medien. Höhere Investitionskosten in gute Hotelarchitektur und Funktionalität müssen aber auch aus dem Blickwinkel des Wiederverkaufwertes einer Hotelimmobilie betrachtet werden. Michaeler ist von der höheren Wertschöpfung durch gute Architektur überzeugt und nennt als Beispiel die Hotel- und Wohnungstürme der FMG am Katschberg die einen 3-4maligen Quadratmeterpreis erzielen.

Hochwertige Architektur von heute als kulturelles Erbe von morgen

Laut Bibiane Hromas sind Betrieb, Konzept, Marketing und Architektur eng miteinander verwoben. Gute Architektur erzeugt das “Kino im Kopf“ und erzählt Geschichten. Wenn die Qualität stimmt, dann bewährt sich ein Produkt auch dauerhaft, denn es gibt keine alte und neue, sondern nur schlechte und gute Architektur. Hromas ist davon überzeugt, dass kleine Veränderungen oft Großes bewirken können. Hinzu kommt, dass Architektur sowohl auf die Lebensqualität der Gäste, als auch auf die der Beschäftigen beeinflussend und prägend wirkt.

Moderne Architektur steht nicht nur für Lifestyle und Individualität, sondern beschäftigt sich auch mit Themen wie Ressourcenknappheit und zukunftsorientiertes Bauen. Aus diesem Grund werden immer mehr Hotelbetriebe nicht nur in die Horizontale, sondern vor allem in die Vertikale gebaut, um dadurch Platz und Kosten zu sparen. Auch dauerhaft aktuelle Themen wie Energieversorgung, Energieeffizienz, Müllvermeidung, gesunde Baumaterialien spielen in der gegenwärtigen Hotelarchitektur eine entscheidende Rolle.

Zum Thema der Wertschöpfung und Architektur zitiert Hromas eine Studie, in der 88% aller befragten Hotelbesitzer von architektonisch gelungen Hotelstrukturen feststellen, dass sich die gute kreative Architektur unmittelbar auf die Wertschöpfung niederschlägt.

Die nächste Veranstaltung des Tourism Management Club findet am 1. März 2010 statt und befasst sich mit dem Thema: “Sind Tourismusleitbilder/Ortsleitbilder effiziente Planungsinstrumente? Einige Erfahrungsberichte“