Neue Märkte braucht unser Land

Bruneck – Am  7. November 2011 fand im Raiffeisenforum Bruneck d die erste TMC Veranstaltung dieses Jahres mit dem Titel „Neue Märkte braucht unser Land“ statt. Experten aus fünf verschiedenen Ländern (Südtirol, den USA, Kanada, Lateinamerika und aus dem Oman) referierten und diskutierten über potentielle neue Märkte für Südtirol.

Barbara Prugger von der Südtiroler Marketing Gesellschaft eröffnete die Vorträge mit einem kurzen Überblick über Zahlen und Fakten des Tourismus in Südtirol. Zurzeit investiert die SMG in Marketingaktionen in neun europäischen Ländern und trägt damit zu den fast 29 Millionen Nächtigungen bei. Ziel ist, bis 2015 eine Steigerung der Ankünfte aus „neuen Märkten“ auf  15% der Gesamtankünfte zu steigern. . Prof. Donald Pardew intervenierte mit der Frage ob Südtirol wirklich neue Märkte benötigt, welche Art von Tourismus angestrebt wird, oder ob es sinnvoller sei, bereits bestehende Märkte weiter zu auszubauen. Dieselbe Frage stellte auch Gabriel Brida. Der aus Uruguay stammende Universitätsprofessor forderte, die Qualität zu vertiefen und weniger die Quantität zu erweitern. Frau Professor Lucie Courteau beschrieb Südtirol als sehr attraktives Urlaubsziel für den kanadischen Gast. Nicht zuletzt muss jedoch beachtet werden, dass aufgrund der Erreichbarkeit der Region und der wenigen Urlaubstage eines Durchschnitts-Kanadiers, diese Zielgruppe immer ein Nischenmarkt bleiben wird. Südtirol sollte vermehrt junge Gäste ansprechen und diesen ein einzigartiges Angebot unterbreiten.
Das große Potential Südtirols für Gäste des arabischen Raums unterstrich Frau Heba Aziz, Tourismusexpertin aus dem Oman. Während in Kanada eine einzigartige Naturlandschaft ähnlich Südtirol existiert, unterscheidet sich der arabische Raum stark vom Alpenraum. Dieser Unterschied macht Südtirol für diese Zielgruppe attraktiv, vor allem im Winter. Nach wie vor reisen arabische Gäste gerne in größeren Gruppen, bleiben für mehrere Wochen und zeigen eine hohe Ausgabebereitschaft.
Die rege Diskussion bewies das hohe Interesse der Südtirol Wirtschaft am Thema, obwohl die Präsentationen und Diskussionen in englischer Sprache abgehalten wurden. Fragen wie „Was ist das USP von Südtirol?“, „Ist die Bettenkapazität bereits erschöpft?“ oder „Ist die arabische Zielgruppe auch im Sommer lukrativ?“ wurden aus dem Publikum gestellt.
Insgesamt war die erste TMC Veranstaltung des Jahres aufschlussreich und informativ Abend, und es wurde aufgezeigt, dass für Südtirol durchaus die Möglichkeit besteht, in anderen, neuen Märkten Fuß zu fassen und den Bekanntheitsgrad weiter zu steigern. Jedoch sollten auch bestehende Märkte weiter gefördert und die Qualität weiter ausgebaut werden.
Die nächste Veranstaltung des TMC findet am 5. Dezember 2011 zum Thema „Psyche, Licht und Winterurlaub in Südtirol – Eine Profilierungsstrategie für die Zukunft?“ wie gewohnt um 20.00 Uhr im Raiffeisenforum Bruneck statt.