TMC in Bruneck diskutiert eine Plattform für touristische Produktentwicklung
Im Rahmen des TMC Abends vom Montag hat Herr Lukas Stadtherr von Schweizmobil dieses einzigartige Mobilitätsprojekt, das unter dem Motto „Best of Human Powered Mobility“ steht“ in Bruneck einer breiten Südtiroler Öffentlichkeit vorgestellt.
Schweizmobil ist ein Modell, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein nationales Angebot für Wandern, Radfahren, Mountainbiken, Skaten und Kanufahren zu erstellen und die unterschiedlichen Regionen Anbieter und Dienst¬leister mittels einer Gesamtstrategie im nationalen und internationalen Markt zu positionieren.
Die Koordination von vier Schlüsselelementen stehen dabei im Vordergrund: Infrastruktur, Information, Pro¬mo¬tion und Dienstleistung. Für alle fünf Mobilitätsformen wurden leicht verständliche, jedoch verbindliche Vorgaben hinsichtlich der Routen implementiert wo eine klare Unterscheidung zwischen nationalen, regio¬nalen und lokalen Routen gemacht wird. Gemeinsam ist allen drei, dass sie farblich, entsprechend der je¬weiligen Mobilitätsform (Wandern, Rad, Mountainbike, Skating, Kanu), und mittels einstelligem (national, zweistelligem (regional) und dreistelligem (lokal) Routenbezeichnungen ausgewiesen und kommuniziert werden. Aller Radrouten haben beispielsweise einen Namen und eine Nummer die je nach Kommunika¬tions¬form gemeinsam oder alleinstehend verwendet werden.
Schweizmobil basiert auf einem Public-Private-Partnership Modell, wobei diese öffentlich-private Part¬ner¬schaft eine zwingende Voraussetzung war, um eine nationale Umsetzung erreichen zu können. Projekte wie dieses funktionieren nur, wenn ein breiter Konsens über die angestrebten Ziele zwischen öffentlichen und privaten Organisationen erreicht wird und ein Informationsaustausch gewährleistet ist, der pragmatische Entscheidungen ermöglicht. Organisatorisch beruht Schweizmobil auf einem dreistufigen Modell, das die konstruktive Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Partnern gewährleistet: einer öffentlichen Trägerschaft (Bund, Kantone), einem neutralen Koordinator des Angebots (Stiftung Schweizmobil) und einer Organisation, welche das Projekt operativ leitet (Velobuero).
Als Erfolgsfaktoren des Modells Schweizmobil sieht Stadtherr die klare strategische Ausrichtung, die repräsen¬ta¬tive Trägerschaft (öffentliche und private Organisationen), das überdurchschnittliche Engagement der mit operativen Fragen beschäftigten Personen, und den hohen Nutzen für Kunden und für Anbieter touristischer Dienstleistungen.
Gefragt, ob das Modell Schweizmobil auf Südtirol übertragbar wäre, ist Stadtherr überzeugt, daß dies möglich ist, da die strategischen Spielregeln universal sind. Problematisch ist eigentlich immer die Entscheidung darüber, wer mitmachen kann, soll und will, bzw. die Zeitdauer, die für eine nachhaltige Projektentwicklung, Projektplanung und Projektimplementierung erforderlich ist. Hinzu kommt, daß ein überregionales Modell auch Entscheidungen darüber erfordert, welche Angebote (Strecken, Information, Signalisierung, Dienst¬leistung) in ein Paket passen und welche Angebote nicht. Da der erzielbare Kundennutzen durch das Gesamtpaket im Vordergrund steht, werden Befindlichkeiten einzelner Organisationen, im Interesse des Gesamten, als absolut nachrangig behandelt.
Zusammenfassend ist Schweizmobil ist ein vorbildliches touristisches Informations- und Kommunikations¬modell, welches Marke und Produkt bis hin zum einzelnen Wegweiser vereint. Es ist ein Model l, welches Einheimischen und Touristen die Orientierung und die Fortbewegung auf nationalem, regionalen und Ortsniveau erleichtert und einen hohen Sympathiewert für das Land generiert. Ein Modell, welches einen wundervollen Rahmen für neue und kreative Produktentwicklung in einer Region schafft.
Als Partner unserer Veranstaltungsreihe war SiMedia wieder zu Gast und hat live via Twitter (Hastag: #TMCbz) berichtet. Die Twitter-Reportage zum Thema „SchweizMobil“ finden Sie unter: http://www.twitterwall.it/de/events/tmc/schweiz-mobil.aspx
Foto v.l.n.r: Prof. Oswin Maurer (unibz), Evamaria Astner (Studentin unibz), Lukas Stadtherr (Schweizmobil), Fabian Ganterer (Student unibz).