Sport- und Freizeitinfrastrukturen in Südtirol

von l. n. r. Arnold Schuler, Armin Hölzl, Zoe Paulix, Lisa-Marie Schürmann, Michael BielowskiUnter dem Titel “Kostendeckende Führung und tourismusstrategische Positionierung durch eine professionelle Vermarktung”? stand die gestrige Veranstaltung des TMC im Raiffeisenforum. Michael Bielowski, Geschäftsführer der Olympiaworld Innsbruck, Armin Hölzl, Amtsdirektor für Sport im schulischen und öffentlichen Bereich, und Arnold Schuler, Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes, diskutierten über die Möglichkeit eines Zusammenschlusses von Sportanlagen und deren gemeinsame Verwaltung und Vermarktung.

Etwa 3.000 Events – von Sportveranstaltungen über Bälle bis hin zu Fernsehproduktionen, Kongressen und Konzerten – finden alljährlich in dem modernstem Sport- und Veranstaltungszentrum in den Alpen, der Olympiaworld Innsbruck, statt. Mit diesem einmaligen Zusammenschluss hat man laut Geschäftsführer Michael Bielowski erstmals in Tirol den Versuch gestartet, unterschiedliche Sportstätten unter einer einheitlichen Dachmarke zu betreiben und zu vermarkten. Die hervorragende Auslastung dieser Infrastruktur ist der beste Beweis dafür, dass eine zentrale Vermarktung und die Zusammenarbeit mit dem Tourismussektor und der Politik Früchte tragen. Die zentrale Lage der Olympiaworld tut ihr übriges dazu. Allein den Trainingsgruppen des Rodel-, Bob- und Skeletonsports verdanken die Hotels in einer Saison zirka 13.000 Übernachtungen.

Auch diesseits des Brenners ist die Zusammenarbeit der Gemeinden erforderlich, üben doch rund die Hälfte der Südtiroler regelmäßig bis gelegentlich aus (darunter allein 157.000 begeisterte Radfahrer),. Die Sportveranstaltungen in Südtirol werden schon heute sehr erfolgreich vermarktet, während für Armin Hölzl der Erhalt der 2.590 Sportstätten eher problematisch sei, sind sie doch vielfach weit außerhalb der Ortschaften angelegt, ohne Berücksichtigung der Folgekosten in der Planungsphase: “Betriebsmodelle gibt es in Südtirol viele, vielfach sind sie von einer optimalen Kostendeckung weit entfernt.“

Ein ganzheitlicher Blick über die Gemeindegrenzen hinaus mit spezialisierten Zentren solle die Konkurrenz vermindern, schloss sich Arnold Schuler seinen Vorrednern an: “Es gilt eine einheitliche Anlaufstelle für Sportbegeisterte in Südtirol zu schaffen.“ Ein positives Beispiel zeigte der Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes anhand der “Naturns Kultur & Freizeit GmbH“ auf. Eine effiziente Verwaltung, Kosteneinsparungen sowie verstärkte Präsenz nach außen und die Integration in das bestehende Leitbild sollen zu einer bestmöglichen Zusammenarbeit der verschiedenen Strukturen führen. Sportstätten seien zudem nicht nur als Anlagen, sondern auch als Kostenpunkt zu sehen. Dies spiegeln auch die jährlichen Ausgaben der Gemeinden für Sport- und Freizeitinfrastrukturen in Höhe von 33 Millionen Euro wieder.

Künftig könnte Südtirol in der Entwicklung von Sport- und Freizeitinfrastrukturen an die Aussage des Automobilherstellers Henry Ford anknüpfen: “Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg.”
Wir laden Sie herzlich zu unserer nächsten TMC-Veranstaltung am 31. März 2008 ein, die sich mit dem Thema “Die Skistars und der Wintertourismus“ beschäftigt.