In dieser Veranstaltung des Tourismus Management Club der Freien Universität Bozen wurde im Raiffeisen Forum Bruneck über Destinationskommunikation informiert. Frau Isolde von Mersi, Chefredakteurin der „media von mersi“ aus Österreich, hat zielgerechte Ansätze, Ideen und Tipps zum Thema vorgestellt.
„Erhöhe das Wissen über dein Land“, dieses Motto hat Frau von Mersi, eine gebürtige Bruneckerin, schon als junge Studentin der Kommunikationswissenschaften angespornt und bis heute ständig begleitet. Aus diesem Grund setzt sie bei Destinationskommunikation nicht nur auf Werbung, sondern hauptsächlich darauf, die Menschen zu informieren. Destinationskommunikation ist ein so vielseitiger Begriff, dass man ihn am besten zunächst dekonstruiert und anschließend die beiden Teile Destination und Kommunikation wieder neu zusammensetzt.
Den Begriff der Destination erläuterte Sie mit Hilfe von 5 Grundfragen:
- Die Identität: „Wer sind wir genau und wo möchten wir uns in Zukunft hinbewegen?“
- Die Positionierung: „Was sind unsere Stärken und welche Position möchten wir im Markt beziehen?“
- Die Zielgruppen: „Wer sind unsere Gäste und was wissen sie über uns?“
- Die Tools: „Welche Werkzeuge/Instrumente kann ich einsetzen, um Erfolg am Markt zu erzielen?“
- Der Wandel der Gesellschaft: „Welche der rasant kommenden Trends nehmen wir an, und welche lassen wir passieren?“
Anschließend wurde der Begriff der Kommunikation auf Basis der folgenden Begriffe beleuchtet:
- Das Profil: „Was will unsere Destination genau zum Ausdruck bringen?“
- Die Kommunikatoren: „Wer spricht aus den eigenen Reihen und wer von außen über die Destination?“
- Die Empfänger: „Wie spreche ich nicht nur die Gäste an, sondern auch die Einheimischen, Reiseveranstalter und die Medien?“
- Die Mittel zur Verankerung: „Wie nutze ich die vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten richtig, um ein qualitativ hochwertiges Produkt präsent zu halten?“
Diese Grundfragen nutze Frau von Mersi, um die beiden Begriffe zu vereinen. Hierfür zog sie das von ihr betreute Ötztal-Magazin als Beispiel heran. Dadurch erhielt sie einen Einblick in die Welt der Blogs und konnte so feststellen, wie wichtig das Zusammenspiel zwischen unterschiedlichen Kommunikationskanälen ist. Zusätzlich betonte Sie die Wichtigkeit von guter Qualität der Informationen und der Ausführung.
Zum Abschluss wurden die Erkenntnisse auf die Herausforderungen im alpinen Raum angewandt. Die Globalisierung der Destination kann durch falsche Kommunikation zum Schlechten gewendet werden. Die richtige Kommunikation ist ausschlaggebend, um eine Destination nicht zu einer Non-Destination zu machen. Ein Beispiel für die Wichtigkeit richtiger Kommunikation ist Südtirol im Bereich der Mobilität. Ein gutes Netzwerk von Nahverkehrsmittel muss nicht nur bestehen, sondern es muss auch gut vermarktet werden, etwa mit Slogans wie „Vermindern Sie Ihren CO2 – Fußabdruck!“. Um sich nicht in der Vielfalt an Ansprüchen und Möglichkeiten zu verlieren, ist Kooperation mehrerer Destinationen ein mächtiges Werkzeug. Ganz nach dem Motto „zusammen sind wir stark“ können sich auf diese Weise auch kleinere Destinationen international identifizierbar machen.
FOTO 08.04.2019 (v.l.n.r.): Isolde von Mersi (Chefredakteurin „Media von Mersi“), Filippo Bilato (TMC), Giacomo Spinelli (TMC), Giacomo Claus (TMC)